Nie wieder nach Asien

In meinem ersten Blogpost zum Thema Denguefieber habe ich ja bereits erzählt, dass ich mich 2015 in Khao Lak infiziert habe und man mir bei der Behandlung in der Uniklinik Köln ans Herz gelegt hat, auf weitere Reisen in Dengue-Gebiete zu verzichten. Durch die erste Infektion erlangt man eine Immunität gegen einen der insgesamt fünf Virustypen. Es wird angenommen, dass das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Zweitinfektion, bzw. Infektion mit einem anderen Virustyp erhöht. 

Diesen Rat habe ich befolgt. Eine zeitlang zumindest. Kurz nachdem ich das Dengue-Fieber überstanden hatte wurde ich schwanger. In der Schwangerschaft lag mein Fokus dann einfach auf anderen Dingen und die Reiselust in mir war erst einmal ausgebremst. 

Zweitinfektion mit Dengue. Wie hoch ist das Risiko wirklich?

Was nun? Ich entschloss mich, hier die Meinung eines Experten einzuholen und vereinbarte im Frühjahr 2017 einen Termin im Tropeninstitut der Uniklinik in Düsseldorf. Nach einem wirklich ausführlichen Beratungsgespräch mit einem Tropenmediziner habe ich für mich die Entscheidung getroffen, trotz Dengue wieder nach Asien zu reisen. Und zwar mit meinem Kind. 

Es gibt keine eindeutige Gewissheit dafür, dass Reisende bei wiederholter Dengue-Fieber-Erkrankung vermehrt gefährdet sind. Schwere Verläufe oder gar Todesfälle sind bei europäischen Reisenden sehr selten und wurden sowohl bei Erst- als auch Zweitinfektionen beobachtet. Das A und O ist und bleibt ein konsequenter Schutz gegen tag- und nachtaktive Mücken und der Verzicht auf gerinnungsfördernde Medikamente, also keine Einnahme von Ibuprofen, Aspirin oder ähnlichem.

„Es ist daher nicht gerechtfertigt, Reisenden, die ein Dengue-Fieber durchgemacht haben, von weiteren Aufenthalten in Verbreitungsgebieten abzuraten.“

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit e.V.

Wir machen es trotzdem

Wir haben für uns die Entscheidung getroffen, dass wir unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen, das Risiko für vertretbar halten. Wir sprühen uns ab Einbruch der Dämmerung gut mit Mückenschutz ein und kleben zusätzlich Citronella-Sticker auf unsere Kleidung und in den Buggy. Für den Fall, dass Charlotte mal im Buggy geschlafen hat, haben wir immer ein Moskitonetz für den Buggy dabei.

Allein schon wegen der Hitze buchen wir immer Unterkünfte mit Air-Condition, dass hilft übrigens auch gegen Mücken – die Mistviecher können bei der Zugluft nämlich nicht mehr so gut fliegen. Oftmals gibt es aber auch direkt schon Moskitonetze über den Betten, so dass man Nachts den größtmöglichen Schutz vor Stichen hat. Wer hier noch vorsorgen möchte, packt sich einfach ein Moskitonetz und eine Rolle Panzer-/Duck/Gaffer-Tape in den Koffer. Es nimmt nicht viel Platz weg und kann unter Umständen auch sehr hilfreich sein.

Sollte man trotz aller Vorsicht doch einmal gestochen werden, bitte nicht verrückt machen. Nicht alle Mücken sind Überträger von Krankheiten.

Für eure eigene Risikoabschätzung möchte ich euch noch die aktuelle Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin ans Herz legen!

Habt einen schönen Urlaub und lasst euch nicht piksen!