Und Charlotte, nehmt ihr die mit?

„Nee, die lassen wir zuhause. Einer muss sich ja schließlich um den Hund kümmern… „ So oder so ähnlich läuft es ab wenn wir von unseren Reiseplänen berichten. Der lange Flug, das fremde Essen und dann dieses Klima… „Warum fliegt ihr denn nicht einfach nach Mallorca?“, haben wir oft gehört. Denn dem Kind sei es ja schließlich völlig egal wo es im Sand spielt und da muss man der armen kleinen ja nicht so einen langen Flug antun.

Tja, was soll ich sagen ? Auch wenn mich dieses Gerede jetzt absolut kalt lässt, dass war nicht immer so. Ich hatte immer das Gefühl, dem Kind tatsächlich mit einer solchen Reise keinen Gefallen zu tun. Sie geradezu in Gefahr zu bringen. So blieb der Traum von einer weiteren Asienreise nach der Geburt unserer Tochter auch erstmal nur ein Traum. Wir probierten uns nach 10 Monaten mal an einer Pauschalreise nach Fuerteventura (und selbst der Flug von 4,5 Stunden war vielen Nörglern schon zu lang ;-)), kurz darauf waren wir in Porto und etwas später dann Irland. Und wirklich alle dieser Flüge hat unser Kind ganz wunderbar mitgemacht. So rafften wir uns 2018 mit unserer damals 2-Jährigen endlich auf und flogen kurzer Hand nach Singapur und dann weiter nach Koh Samui. 

Alles halb so wild

Den achso langen Flug hat sie bis auf vielleicht 1-2 Stunden komplett verschlafen und weder das Klima noch die Zeitverschiebung haben dem Kind etwas ausgemacht. Einzig und allein das Essen war recht problematisch, aber das ist es nunmal zuhause auch. So beschränkte sich die Nahrungsauswahl auf Bananen, Pommes, Nuggets und irgendwelche süßen Brötchen und Croissants vom Frühstück. So what! 

Ich bereue es heute immer noch, nicht früher auf Reisen gegangen zu sein. Die Elternzeit hätte sich so wunderbar auch für länger Trips nutzen lassen. Auf den Trichter bin ich dann auch erst auf Samui gekommen, als ich die unzähligen Familien mit Babys und Kleinkindern dort sah. Viele erzählten mir, dass man für mehrere Wochen in der Elternzeit unterwegs sei. 

Vielleicht ja beim nächsten Mal… 

Für mehr Egoismus für Eltern

Allen, die vielleicht auch gerade mit sich hadern, sich egoistisch vorkommen möchte ich sagen: Macht es einfach! Es ist so eine Bereicherung seinen Kindern die Welt zu zeigen. Und ja, vielleicht ist es egoistisch und vielleicht würde den Kids Mallorca auch gefallen, aber man darf doch auch mal an sich denken und trotz des Elternseins auch noch seine Träume leben. Man tut ja niemandem weh, ganz im Gegenteil. Von den Eindrücken und Erlebnissen die wir auf Reisen gewonnen haben werden wir unser ganzes Leben lang etwas haben. Und wovon kann man das schließlich noch behaupten?

Wie reagiert eurer Umfeld auf das Thema Fernreisen mit Kind?